Endstation Zombifizierung

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Glo­ba­li­sie­rung und Auto­ma­ti­sie­rung grei­fen uns alle an. Inzwi­schen auch die Gro­ßen, Ban­ken, Auto­her­stel­ler und so. Die Schluss­pha­se erken­nen wir immer an neu­en Anbie­tern – klein, über­re­gio­nal, ein­fa­che Home­page – und jeder mit nur einem klei­nen Aus­schnitt von dem, was wir machen. Stär­ker noch erken­nen wir das im Inne­ren unse­rer Fir­men. Stän­dig Miss­ver­ständ­nis­se und Rei­be­rei­en, und wenn wir unse­ren Mit­ar­bei­tern in die Augen schau­en, sehen wir, dass sie weit weg sind.

Klar kom­men sie mor­gens zur Arbeit, tun das, was sie immer tun, und sagen mehr oder weni­ger, was sie immer sagen. Aber sie geben sich kei­ne Mühe mehr. Sie beschäf­ti­gen sich viel zu lan­ge mit ihrer Arbeit, machen Feh­ler, wo frü­her kei­ne waren. Und manch­mal machen sie schlicht gar nicht mehr, was sie tun sollen.

Dann wis­sen wir „wir müs­sen was ändern“. Meis­tens höre ich: „wir müs­sen ein­fach viel genau­er fest­le­gen, was ihre Auf­ga­ben sind.“ Mit Stel­len­be­schrei­bun­gen und Anwei­sun­gen. Aber tief im Inners­ten wis­sen wir, dass das nicht die Lösung ist. Sonst wür­den wir es ja tun.

Und damit lie­gen wir rich­tig. Denn was uns ver­lo­ren gegan­gen ist, ist das Ver­bin­den­de, das gemein­sa­me Wol­len. Und das liegt dar­an, dass sich in und um unse­re Fir­ma unend­lich viel ver­än­dert und wir so wenig Zeit haben, mit­ein­an­der zu spre­chen, dass inzwi­schen jeder ein völ­lig ande­res Bild davon hat, wor­um es eigent­lich geht und wie die Lage ist.

Und dann haben wir die Arbeit so weit zer­legt, dass sich die Leu­te nur noch Daten­sät­ze zuschie­ben, statt mit­ein­an­der zu spre­chen. Klar spart das Zeit, aber damit ist auch jede Inter­ak­ti­on ver­schwun­den. Und jede Abwei­chung wird zum Pul­ver­fass. Man­che haben auch noch Kame­ras in den Gän­gen instal­liert, um beim kleins­ten Schwätz­chen ein­zu­schrei­ten. Dann müs­sen wir uns nicht wun­dern. End­sta­ti­on Zombifizierung.

Was wir brau­chen, ist nicht weni­ger als eine Wie­der­be­le­bung: Wir spre­chen wie­der mit­ein­an­der. Über unse­re Zie­le, wor­auf es ankommt. Wir schaf­fen Zonen der Ver­än­de­rung. Und wir set­zen wie­der auf Frei­wil­lig­keit und Spaß. Klingt unwahr­schein­lich? Dann machen wir halt noch ein biss­chen so wei­ter. Bis Start­ups unse­ren Platz über­neh­men. Die bekom­men das schon hin …

 

Bild: www.unsplash.com / Zoric D

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