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Zwei Freun­de, die unse­re Welt ver­än­dern – oder auch nicht

Der Schlüs­sel zum Erfolg sind unse­re all­täg­li­chen Inter­ak­tio­nen mit ande­ren. Sie wer­den heut­zu­ta­ge immer sel­te­ner und der Rest ver­pufft auch noch ergeb­nis­los. Was bleibt, ist ein ste­ti­ges lau­es Lüft­chen, Halb­her­zig­keit in King. Zeit für eine genaue­re Betrachtung.

Jede wirk­sa­me Inter­ak­ti­on beginnt mit einem Impuls. Jemand hat einen Gedan­ken und schlägt etwas vor. „lass uns doch…“, „wir müs­sen unbe­dingt…“, „könn­test Du mal…“ oder Ähn­li­ches. Häu­fig man­gelt es uns bereits an die­sen Impul­sen, weil wir von den Bil­lio­nen nutz­lo­ser Mikro-Aufregern unse­rer Zeit abge­lenkt wer­den. Stich­wort Funk­tio­när küsst Sport­le­rin und so. Weil wir uns mit uns sel­ber oder mit den Sti­che­lei­en der Kol­le­gen beschäf­ti­gen. Oder vor lau­ter Getö­se oder über­de­tail­lier­ten KPI den sprin­gen­den Punkt nicht mehr erfas­sen, der einen Impuls aus­lö­sen könn­te. Man­che füh­len sich in ihrer über­mä­ßig arbeits­tei­li­gen Welt auch nicht mehr zustän­dig oder sogar ohn­mäch­tig („ich bin doch hier nicht der Chef, oder was?“). Und so erle­ben wir rich­tig­ge­hend ein Impuls­ster­ben. Sofà, Piz­za, basta.

Schafft es ein Impuls aus­nahms­wei­se, das Licht der Welt zu erbli­cken, ist es ent­schei­dend, wie die Reak­ti­on dar­auf aus­fällt. Im ein­fachs­ten Fall heißt es zügig „ok“, „bestä­tigt“ oder „ein­ver­stan­den“, dann bleibt annä­hernd 100% der Impul­s­ener­gie erhal­ten und die Wahr­schein­lich­keit für eine nach­fol­gen­de Hand­lung ist hoch.

Bes­ser wer­den die Erfolgs­aus­sich­ten sogar, wenn der Gegen­über die Ener­gie auf­nimmt, wei­ter­ver­ar­bei­tet und ver­stärkt. „Sehr gut, wenn wir dann noch…, dann kön­nen wir sogar…“. Durch die­se Art von Reak­ti­on, kann die ursprüng­li­che Ener­gie wei­ter ange­rei­chert wer­den. Geht das eini­ge Male hin und her, baut sich etwas auf, was wir Momen­tum nennen.

Lei­der sind sol­che Reak­tio­nen heu­te die Sel­ten­heit. Man­gels Auf­merk­sam­keit kommt es zumeist gar nicht mehr zu einer Reak­ti­on, der Impuls ver­pufft in den Wei­ten des Welt­alls. Stern­zei­chen null null null im Log­buch der Enterprise.

Oder der Gegen­über ist eben­falls in den Ver­stri­ckun­gen unse­rer Zeit gefan­gen. Er will nicht vor­an­ge­hen und beschränkt sich dar­auf, sein Revier zu ver­tei­di­gen. Dann wird er prü­fen, ob der Impuls nega­ti­ve Kon­se­quen­zen für ihn haben könn­te, und dann in irgend­ei­ner Wei­se ver­su­chen, die Impul­s­ener­gie zu absor­bie­ren. „Lass uns war­ten“ wird er dann sagen, oder zwei­feln „ich glau­be nicht…“, die Ener­gie umlen­ken „ich glau­be eher, dass…“ oder kräf­tig wider­spre­chen „da bin ich ande­rer Mei­nung.“ In all die­sen Fäl­len wird die Impul­s­ener­gie von der Reak­ti­on antei­lig oder voll­stän­dig neu­tra­li­siert. Dann hängt der Fort­gang der Inter­ak­ti­on davon ab, ob der Initia­tor über genü­gend Ener­gie ver­fügt, den ursprüng­li­chen Impuls zu erneu­ern und zu bekräftigen.

Falls nicht, ver­flacht die Inter­ak­ti­on und aus den ursprüng­li­chen „winds of chan­ge“ wird ein „Wind­chen of nächs­te Woche viel­leicht.“ Wer Inter­es­se hat, sich, sein Team oder sei­ne Fir­ma erfolg­reich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, tut gut dar­an, ein Auge auf die Inter­ak­tio­nen in sei­nem Haus zu wer­fen und in den absor­bie­ren­den Momen­ten einen geziel­ten Schub zusätz­li­cher Ener­gie einzubringen.

Bild: unsplash.com / Her­mes Rivera

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