Im Zuge der Digitalisierung der Produktion werden immer mehr Bildschirme in der Produktion installiert.
„Auf ihnen kann man alles sehen, was man will“, heißt es. Manche sprechen sogar von „digitalem Shopfloor-Management“.
Als Besucher einer vollautomatisierten Produktion ist es sicherlich ein cooles Feature, sich auf einem Bildschirm einige Produktionsdaten anzeigen lassen zu können. Doch in einer Produktion, in der Menschen arbeiten, übernimmt das Shopfloor-Management noch viel umfangreichere Unterstützungsfunktionen.
Im Idealfall sollte an jedem Arbeitsplatz klar sein,
– was die nächsten Aufgaben sind
– wie die Arbeit ausgeführt wird
– wie weit der Fortschritt ist und wo Unterstützung benötigt wird
– wo es hakt
– was die Probleme sind
– was geändert werden muss
Damit Bildschirme das wirklich leisten können, muss sichergestellt sein,
– dass der Bildschirm an dem Ort ist, an dem gearbeitet wird
– dass er einfach zu bedienen ist (one-Click oder Spracheingabe)
– dass man das, was angezeigt wird, auch aus der Nähe beobachten kann,
– dass niemand zur Bedienung irgendwo hingehen muss
– dass Fortschritte oder Änderungen direkt eingetragen werden können
– dass alles auf einen Blick ersichtlich ist und nicht auf eine nächste Seite gewartet werden muss.
Passiert das nicht, entfernen sich Realität und Bildschirme immer weiter voneinander. Bildschirme werden vom Gehirn herausgefiltert, nicht genutzt, nicht aktualisiert. Sie tragen dann nur noch zu einem schönen äußeren Eindruck bei, nicht zur Produktivität, nicht zum Fortschritt.
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